Dienstag, 10. August 2004, 21:09h
Das Reihenhausmutti...
ist angekommen. Zumindestens meine Möbel sind es. Ich noch nicht wirklich. Ich fühle mich hier inmitten meiner unausgepackten Kartons entwurzelt und fremd. Krampfhaft suche ich nach Dingen, die mir bekannt und vertraut sind. Und da haben die immer gleich eingeräumten Regale des bevorzugten Supermarktes doch so etwas wie Heimatgefühle hervorrufen können. Was für seltsame Erfahrungen man im Leben doch machen kann.

Der Umzug war eine einzige Katastrophe. Von Oberbayern weg war es perfekt aber hier empfing mich eine halbfertige Küche und noch andere Widrigkeiten. Ich konnte die ersten 2 Tage nicht spülen und nicht kochen, die ersten 5 Tage nicht waschen, hatte bis Samstag kein Licht im ganzen Haus etc.

Nun ist alles so weit, daß man es benutzen kann und die Küche, die Kinderzimmer und das Wohnzimmer sehen schon fast so aus, als lebte darin jemand. Trotzdem fehlt noch eine ganze Menge und da mein Mann keinen Urlaub hat und stets erst abends heimkommt geht es schleppend voran.

Unser Vermieter ist übrigens auch nicht von der schnellen Truppe. Nachdem ich seit gestern im Besitz eines Briefkastens bin (den wir selbst gekauft und montiert haben) warte ich immer noch auf meine Hausnummer. Man sollte halt nicht alles als selbstverständlich nehmen. :-)

Es ist zwar kein Reihenhaus, es sieht aber wie eins aus. Typischer Baumarkt-Charme. Aber es ist alles neu und ich kann dem Haus ja meine persönliche Note geben. Mit der Zeit.......
Nur: Berge sind hier leider keine zu sehen und die fehlen mir doch auch sehr. Abends auf der Terrasse (wir haben noch keinen Fernsehanschluß) riecht es nicht nach guter oberbayrischer Luft sondern meist nach Lauch und Zwiebeln, die hier gerade geerntet werden. Naja, es gibt Schlimmeres.

Ansonsten sehe ich zu, daß die Kinder es gut überstehen. Enja ist reichlich durch den Wind. Gestern der erste Tag im neuen Kindergarten und ich habe den Eindruck, sie hat erst jetzt begriffen, daß sie nicht mehr im "alten Zuhause" wohnt.

Meine Gedanken drehen sich darum, daß ich die Waschmaschine beobachten muß ob mit der Hebeanlage alles klappt (beim ersten Waschen ist uns gleich der Schlauch um die Ohren geflogen), wie ich den Garten und den Vorgarten gestalten soll (da ist nämlich nur ein riesiges Unkrautfeld) und wie ich diese komischen Flecken auf dem Ceranfeld wieder abbekomme. Und zwischendurch drängt sich mir die Frage auf, ob ich DAFÜR Abitur und eine Ausbildung gemacht habe. Es ist also bald an der Zeit, sich mal grundsätzliche Gedanken zum Leben an sich und den eigenen Zielen zu machen und wie man die eventuell mit dem Dasein als Reihenhausmutti vereinbaren kann.

Kommt Zeit kommt Rat. Wenn mir gar nichts mehr einfällt, dann kann ich ja immer noch stricken. Ach ja Stricken, da war ja noch was........... :-)

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Ueberleben wirst Du es schon irgendwie..
Das sind sicher nicht tröstende Worte. Aber in Gedanken kann ich mir vorstellen, wie müde Du am Abend bist.
Komisch gell, in solchen Ausnahmesituationen sieht man einmal wieder, dass die Maslowsche-Pyramide sehr gut funktioniert: Was ist im Moment das grösste Bedürfnis? Je mehr man hat, desto mehr will man. Wenn man aber eine Situation antrifft wie Du sie schilderst, ist man schon froh, wenn die Kaufhausregale gleich eingeräumt sind und einem der Waschmaschinenschlauch nicht um die Ohren pfeift.
Das bestätigt wieder einmal, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist.
Ein mitleidendes Hexli schickt liebe Grüsse aus der Schweiz(sehe auch keine Berge)

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Wombel-Neuanfang
Susan, das packst du. Ich habe selten jemanden kennengelernt, der so positiv denkt und der mit Widrigkeiten so gut fertig wird. Du hast dich ja sogar mit mir wieder vertragen, wo ich doch soooo nachtragend bin. Du bist innerhalb kürzester Zeit an 3 verschiedenen Orten in Deutschland gewesen und solltest überall heimisch werden, hast ein paar Kinders in die Welt gesetzt und leistest mehr und großartigeres als jemand mit nem tollen Job. Wie heißt es in der Werbung? "Ich leite ein gut funktuionierendes kleines Familienunternehmen!" Auch dafür ist ein Abi gut. Und du wirst dich bald besser fühlen.

Marianne, die an dich denkt

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Abgesehen davon...
... dass ich mich auch sehr oft frage, wofür ich eigentlich studiert hab... Reihenhausmutti sein kann man SO (du weißt schon wie) oder auch SO (du weißt ebenso wie) machen. Dem Schütze ist Geduld nicht gegeben, klar, kenn ich doch. Aber du schaffst das schon! [Leider darf ich ja nicht politisch vollkommen inkorrekt schreiben, ach mensch, dann komm doch wieder her *schnüff*]

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Jeden Tag wirds ein bisschen besser...
...hoffe ich auf jeden Fall für Dich!
Mann, wie soll man da bloß einigermaßen tröstende Worte finden?
Vielleicht wirfst Du manchmal einen vorsichtigen Blick nach hinten, auf das, was Du alles schon alles geschafft hast, und dann kommt Dir beim Blick nach vorn das, was da auf Dich wartet, gar nicht mehr sooooo riesig vor.
Ich weiß nicht sicher, ob das klappt, aber ich drücke Dir die Daumen, dass Du Dich ganz bald in Deiner neuen Umgebung wohl und zuhause fühlst und auch die "schnöden" technischen Unwägbarkeiten beiseite geschafft sind.

Viele liebe Grüße von

Ulrike (die jeden Tag zweimal nachgekuckt hat, ob Du wieder online bist! - Schön, wieder von Dir zu lesen!!!!)

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Schön, dass Du wieder da bist
Und in der Pfalz werdet Ihr Euch sicher auch noch einleben, auch wenn es nicht so hübsch ist, wie in Otterfing. Sag Bescheid, wenn wir mal vorbeikommen sollen, zum Gartenumgraben (ok, da bin ich ziemlich schlecht drin, gebe es zu) oder Unkrautrausreißen oder Blumen-Mitbringen oder Büsche pflanzen oder oder oder. Und Nicole hat recht, es gibt solche und solche Reihenhausmuttis. Vielleicht ergibt sich ja eine Teilzeitstelle, wenn Felix im Kindergartenalter ist, Du gründest eine Krabbelgruppe (auch wenn ich mir das jetzt nicht vorstellen kann), machst einen kleinen Wolladen im Hinterzimmer auf, rufst einen Stricktreff ins Leben. Nun lass mal den Kopf nicht hängen, die Hektik geht wieder vorbei und Heimatgefühle werden sich auch irgendwann einstellen.

LG
Flöhchen

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Ach, das klingt doch ganz spannend...
Hallo Susan,
das wirst Du doch in einem Jahr unter "Was war das für ein abenteuerlicher Sommer" und "Super, wie ich damals improvisiert habe" abhaken, wetten?
Das mit dem Reihenhausmutti-Dasein finde ich schon viel bedenklicher. Aber erst mal hast Du ja zu tun und dann kannst Du ja immer noch...
...stricken! (duck und renn - also ich wäre froh, ehrlich, wenn ich den dusseligen Job nicht machen müsste... obwohl der (Krankenhaus) immerhin nicht ganz sinnlos ist...)
Seufzergrüße aus Bayern
Angela

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Ja das ist wirklich immer wieder...
ein Stress beim Umziehen. Hab ich das letzte Mal vor 2 Jahren und möchte so schnell nicht mehr!.
Hast aber doch bis jetzt alles so toll hinbekommen, und alles weitere klappt jetzt auch noch.
Und mal ohne Fernsehen ist ja auch nicht soooo schlecht ;-)
Was die Ziele angeht, so hat alles seine Zeit....
War letzten Freitag einen oder zwei Orte neben Dir und hab mich schon gefragt, wie gut Dir euer neues Zuhause gefällt.
LG Linchen, die einen Umzug nur sehr schwer verkraftet

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Herzlichen Glückwunsch Deinem kleinen
Buben...er hat doch heut (noch 22 minuten :-)) geburtstag!?

LG von Linchen

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Kopf hoch!!
Es wird schon werden. Ich bin auch jemand, der länger braucht um sich einzuleben!
Aber Du musst Dir vor Augen halten, WARUM Du umgezogen bist! Es ist nichts für ewig und Oberbayern läuft Euch nicht weg!!

Ich wünsch Dir viel Mut!!

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